11.07.2024 / chip.de

Rückläufige Zugriffszahlen: Social Media erlebt erstmals seit Jahren einen Rückgang

Die Nutzung von Social Media in Deutschland hat laut dem aktuellen "Social-Media-Atlas 2024" erstmals seit Langem abgenommen. Hasskommentare, Judenfeindlichkeit und die Überflutung mit irrelevantem Content werden als Hauptursachen genannt.

Schlüsselerkenntnisse der Studie:

  • Rückgang der Nutzerzahlen: Die Nutzung von Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok und WhatsApp ist gesunken. Aktuell verwenden 80 Prozent der deutschen Internetnutzer ab 16 Jahren Social-Media-Plattformen, im Vergleich zu 84 Prozent im Vorjahr.
  • Verkürzte Nutzungsdauer: Die durchschnittliche Nutzungsdauer ist ebenfalls gesunken. Nutzer verbringen im Schnitt 18,7 Stunden pro Woche in sozialen Medien, ein Rückgang um 2,1 Stunden im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark ist der Rückgang in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen zu verzeichnen.
  • Berufliche Nutzung: Die berufliche Nutzung von sozialen Netzwerken ist um 4,4 Stunden auf durchschnittlich 9,3 Stunden pro Woche gesunken.
  • Hintergründe des Rückgangs: Die Studie führt den Rückgang auf einen "massiven Anstieg von Hassrede und Antisemitismus" sowie die Flut an irrelevantem Content zurück. Insbesondere nach dem Terroranschlag der Hamas in Israel im Oktober 2023 sei dieser Trend verstärkt aufgetreten.

Interpretation der Ergebnisse:

Roland Heintze von PER Agency betont, dass die Trendwende in den sozialen Medien deutlich werde: Nutzer verbringen weniger Zeit auf den Plattformen, manche haben sie sogar verlassen. Unternehmen und Medien sollten sich auf eine ausgewogene Mediennutzung konzentrieren und nicht mehr ausschließlich auf digitale Kanäle setzen.

Nutzermeinungen zu Social Media:

  • Nützlichkeit und Glück: 70 Prozent der privat nutzenden Personen finden Social Media bei der Freizeitgestaltung nützlich, 60 Prozent glauben, dass sie zum persönlichen Glück beitragen.
  • Glaubwürdigkeit: Nur noch 35 Prozent der Nutzer halten Social-Media-Beiträge für glaubwürdiger als redaktionelle Nachrichten, was einem Rückgang von vier Prozent entspricht.

Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Nutzung sozialer Medien in Deutschland, der durch gesellschaftliche Herausforderungen und veränderte Nutzererwartungen geprägt ist.

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